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Die Welt |
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vergessen |
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Hingabe
und innerer Frieden |
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Rael
geht mit seiner Sprühdose bewaffnet durch die Straßen von New York
und hat gerade die Nachricht " R-A-E-L " in Großbuchstaben
auf der Tunnelwand hinterlassen. Es ist seine Art, sich "einen
Namen zu machen". Wenn man noch nicht einmal ein reinrassiger
Puertoricaner ist, ist das Leben hart, und die Harten überleben.
Mit gelegentlichen Blicken über die
nasse Straße hinweg prüft er die Bewegung des Dampfes, der aus
den Schächten der U - Bahn aufsteigt, um mögliche Hindernisse rechtzeitig
zu entdecken. Er geht vorbei an dem Patrouillepolizisten Frank
Leonowich ( 48, verheiratet, zwei Kinder ), der im Eingang des
Perückengeschäftes steht.
Inzwischen legt sich in dem Dampf ein
Lamm nieder. Dieses Lamm hat absolut nichts mit Rael zu tun, oder
mit irgendeinem anderen Lamm - es legt sich einfach auf dem Broadway
nieder.
So
beginnt der lange Leidensweg von Rael, dem Held dieser Geschichte.
Er führt ihn durch die Kolonie der Glibbermänner, deren Leben
nur darauf ausgerichtet ist, den Hunger der Sinne zu stillen,
den die Lamien ihnen überlassen haben. Es gibt nur einen Fluchtweg:
den Gang zum berüchtigten Dr. Dyper, der die Quelle des Problems
entfernen wird... Und der meint damit die Kastration!
Die Patienten von Dr. Dyper tragen
die entfernte Männlichkeit für gewöhnlich in einer sterilen, gelben
Plastikröhre um den Hals und während Rael über seine missliche
Lage nachdenkt, kommt ein großer, schwarzer Rabe und entwendet
Ihm seine Tube... Rael rennt Ihm hinterher und kommt an einen riesigen,
unterirdischen Wasserfall. Und gerade, als Rael ihn fast hätte
greifen können, lässt der Rabe die kostbare Fracht in das tobende
Wasser fallen...
Dies
alles spielt sich ohne einen einzigen Sonnenuntergang ab, ohne
das Läuten einer einzigen Glocke und ohne das eine einzige Blüte
vom Himmel fällt. Und dennoch füllt ES alles mit seiner geheimnisvollen,
berauschenden Gegenwart.
ES
ist jetzt an Euch...
Wie alles begann...
Es war im September 1973.
Ich war gerade 18 Jahre alt geworden und ich erinnere mich das
ich irgend jemandem ein altes Röhrenradio (ihr habt richtig gelesen)
repariert hatte. Als dieses nach einiger Sucherei endlich wieder
funktionierte hörte ich mir Testweise einige UKW Stationen an und
landete dabei auf SWF3 (jawohl, den gab es schon). Ich hörte dort
eine Melodie, die mein ganzes Leben verändern sollte, und die mich
einfach nicht mehr losließ. Es war die zweite Hälfte von "The
Cinema Show" und ich erinnere mich, diese Melodie machte mich
total Irrsinnig. Ich dachte mir: Wer um Himmels willen macht denn
so eine Musik und ich hatte abwechselnd eine Gänsehaut und spürte
dann wieder, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Ich hoffte, der
Sprecher möge doch bitte, bitte nach dem Titel den Interpreten
ansagen und tatsächlich er redete von "Genesis" (hatte
ich noch nie gehört) und einer Platte die da irgendwie hieß ...
by the pound (den Rest hatte ich vor lauter Aufregung nicht verstanden).
Die Melodie ging mir tagelang nicht aus dem Kopf und immer und
immer wieder spielte ich Sie in meinem Kopf ab. Ab diesem Tage
war ich wie verwandelt und ich musste einfach herausbekommen, wer
GENESIS ist und welche Leute das sind, die in der Lage sind so
etwas zu komponieren. Ich ging also mit diesen, wenigen Informationen
zu Saturn (der damals noch ganz klein war) und kaufte mir meine
erste Genesis Platte.
Ich weiß nicht, wie viele
hundert oder tausend mal ich diese Platte seitdem gehört habe und
noch heute messe ich neue Musik daran, ob sie in der Lage ist, ähnliche
Schockwellen in mir hervorzurufen. Für diejenigen unter euch, die
versuchen wollen, dies nachzuempfinden habe ich diese Melodie als
Midifile in diese Seite eingebaut.
Anhören
Wenn ich heute diese Musik
höre, so berührt sie mich immer noch auf eine geheimnisvolle weise.
Nicht, das ich nicht auch andere Musik höre, oder gar nur Genesis
in meinem Plattenschrank hätte, es sind die Bands der 70'er die
mein Musikempfinden geprägt haben. Wenn ich früher diese Musik
gehört habe, dann dachte ich, es würde sich alles einmal zum Guten
wenden; wenn ich sie heute höre, dann erinnere ich mich mittlerweile
wehmütig an eine Zeit, in der ich noch glauben konnte, das die
Probleme dieser Welt doch irgendwie beherrschbar sein würden. Es
ist es heute wirklich nicht so, das ich völlig resigniert hätte,
aber ich habe lernen müssen, das manche Veränderung, so sie denn überhaupt
jemals eintritt, zu ihrer Verwirklichung viel mehr Zeit braucht,
als mir lieb ist.
Was bis heute bleibt ist die wundervolle Welt von einem
Land, in dem die Schmetterlinge und Vögel singen, von einem Mädchen das Crocket spielt,
die Geschichte der fünf Flüsse, oder eine Welt von giftigen Riesenpflanzen.
Und wenn alles ganz wunderbar wird, dann erinnere ich mich an die Geschichte von dem Lamm
das sich in die Großstadt verirrt hat. Und überhaupt: auch für mich sind die
Teppichkrabbler auch etwas ganz, ganz Besonderes
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